Wenn Google+ eher zum Minus wird

Logo: Google PlusSeit ein paar Tagen gibt es nun auch für das iPad eine Google+ App. Von der visuellen Benutzerschnittstelle her betrachtet, lehnt sich die IOS App sehr an ihr Android Pendent an.

Mit der VoiceOver Tauglichkeit scheint es derzeit leider noch nicht so weit gediehen zu sein. Zwar ist vieles auch mit VoiceOver selektierbar, einige Textpassagen werden jedoch überhaupt nicht vorgelesen. Im Menü werden immer wieder „Seperatoren“ vorgelesen, dafür steht im Bereich Benachrichtigungen an jenen Stellen, an denen eigentlich Nachrichtentext visuell sichtbar ist, nur das Wort  Label. Will man selbst Content verfassen, findet man zwar den Knopf mit der grandiosen Bezeichnung ICM_Compose, und dieser öffnet dann auch ein aufklapp-Menü, aber leider erhält dieses nicht den alleinigen Fokus. Fährt man mit dem Finger am Bildschirm, wird trotzdem der Rest des Schirms vorgelesen. Klappt man in einer App ein Menü aus, so muss dieses den alleinigen Fokus erhalten, sonst es ist nicht möglich mit dem Screen Reader gebrauchstauglich zu navigieren. Alles in Allem merkt man, dass sich das EntwicklerInnen-Team noch nicht wirklich die Mühe gemacht hat die Screen Reader spezifischen API Komponenten durchzusehen und zu Pflegen.

Unser Fazit: Wer auf VoiceOver angewiesen ist, sollte momentan noch die Finger von dieser App lassen. Derzeit ist einfach noch zu viel Baustelle, als dass man vernünftig mit dem Screen Reader arbeiten könnte.

Zeitung lesen am iPad – Das App der Kleinen Zeitung

Die Kleine Zeitung ist in verschiedenen regionalen Ausprägungen verfügbar  und ist identisch mit der Printausgabe. Lediglich einige Erweiterungen wie Videosequenzen und Bilderstrecken erweitern die iPad Ausgabe.

Die Bedienbarkeit mit VoiceOver ist mit einigen Einschränkungen möglich. Größtes Problem in diesem Zusammenhang ist die Layout-Ansicht in der die einzelnen Artikel nur als „Taste “ vorgelesen werden. Wählt man einen Artikel mittels doppelten Tippens aus, gelant mann in eine neue Ansicht in der man sich den Artikel vorlesen lassen kann. Die Tasten und Bildbeschreibungen lassen leider zu wünschen übrig. Bilder sind oft nur mit einem kryptischen Dateinamen versehen und die Buttons nur mit den Programminternen Bezeichnern wie „bb_close“ beschrieben. Alles in allem also noch ein gutes Stück Arbeit für die Software-Entwickler der App.

Die Bedienung mit der iPad Vergrößerungsfunktion ist möglich, aufgrund der Blätterfunktion bei Zeitungs-Apps verliert man aber leicht die Orientierung.

Die App bringt eine eigene Vergrößerungsfunktion mit einem Zoomfaktor von ca. 5X  mit, der auch für sehbehinderte Leserinnen und Leser gut nutzbar ist.

Bewertung:
Mit Einschränkungen sowohl für blinde als auch sehbehinderte Personen nutzbar. Um als barrierefrei durchzugehen sollten die Software-Entwickler aber noch einige Nachtschichten einlegen.

Zite

Zite ist neben Apps wie Flipboard oder Pulse einer der beliebtesten News-Reader auf IOS und Android. Das IOS User Interface kommt dabei sehr aufgeräumt, übersichtlich und angenehm zu lesen daher (zumindest optisch auf den ersten Blick).

Was verbessert werden muss

  • VoiceOver funktioniert zwar, der Bildschirm scrollt optisch jedoch nicht mit dem Cursor mit. Geht der Text über den Bildschirm hinaus, verschwindet die Textmarke, und liesst weiter. Ein drei-finger Swipe von open nach unten sorgt ebenfalls nicht dafür, dass der Bildschirm weiterscrollt.
    In der Web-Ansicht funktioniert VoiceOver überhaupt nicht.
  • Einige Funktionstasten werden nur als „Taste“ vorgelesen.
  • Die Text-Größe kann leider nur in drei Stufen eingestellt werden, Zoomen ist nicht möglich. Hier muss der eingebaute Zoom des iPad zu Hilfe genommen werden.
  • Farbschemata sind leider keine einstellbar. Schwarze Schrift auf weissem Hintergrund scheint die einzige Option.

Was funktioniert

Basisunterstützung für Voiceover.

Fazit:

Zite ist teilweise bereits mit VoiceOver bedienbar, befindet sich auf dem richtigen Weg. Dennoch sind einige wichtige Punkte nachzuimplementieren, um wirklich nutzbar zu sein.